Sonntag, 4. Februar 2018

25. Johannesbad Thermenmarathon Füssing - 10km Lauf am 04.02.2018


Nachdem ich im letzten Jahr so ca. 7-8 Monate ja fast nicht gelaufen bin, konnte ich dann im Dezember und Jänner wieder halbwegs regelmäßig trainieren. Die Umfänge waren halt noch sehr eingeschränkt, aber das Knie wurde immer besser. Im Dezember waren´s zwar erst 113 Kilometer, im Jänner dann aber immerhin schon wieder 176. Auch noch nicht wirklich viel, aber es lief gut und ich dachte ein erster Testlauf über 10 Kilometer wäre schon mal drinnen.
Also auf zum 10er im Rahmen des Füssingmarathons.
Hier in Füssing bin ich auch 2009 schon mal beim 10er gestartet und hab damals auch meine bis dato aktuelle Bestzeit von 41:34 gelaufen. Was zwar schon lange nicht mehr meinem Leistungsstand entspricht, da ich vor zwei Jahren beim Welsmarathon schon eine 10er Durchgangszeit von unter 40 Minuten hatte, aber das ist eben meine offizielle Bestzeit.
Ob ich diese diesmal angreifen könnte war mir allerdings alles andere als klar mit dem geringen Training im Vorfeld.
Als ich dann zum Lauf fuhr, war ich etwas spät drann und kam ca. eine knappe Stunde vor dem Start nach Füssing. Die Parkplätze im Startbereich waren schon alle zugeparkt und ich musste erst mal 10 Minuten Parkplatzsuchen und stand dann trotzdem im "Abschleppbereich". Dann 5 Minuten zur Therme gegangen und dort nochmals ca. 10 Minuten angestellt. Aber insgesamt war es trotzdem sehr gut organisiert und ich kam nicht wirklich in Stress. Als ich wieder im Freien war hatte es mittlerweile zu schneien begonnen. Schöne dicke Flocken, aber es war nicht wirklich kalt. Zum Aufwärmen bin ich zum Auto zurückgejoggt, Laufchip und Startnummer montiert und nochmal ein paar Minuten warmgelaufen und dann war´s auch schon fast Zeit für den Start. Ich bin dann mit Hilfe eines anderen Läufers einfach mal über die Absperrung geklettert und hab mich im vorderen Bereich des 770 Läufer-innen starken Starterfeldes eingereiht.
Pünktlich wurde dann gestartet und es ging erst mal ein paar hundert Meter im Slalom dahin. Da ich mich diesmal so gar nicht einschätzen konnte, versuchte ich wirklich mich mit dem Tempo zurückzuhalten. Naja, der erste Kilometer war trotzdem schon in 3:59 geschafft. Ohje, das wird wohl zu schnell sein dachte ich mir. Andererseits kam es mir gar nicht  so schnell vor. Also erstmal weiter so und Rhytmus finden. Am zweiten Kilometer zog sich das Feld nun langsam auseinander und ich konnte mich erstmals an einzelnen Läufern orientieren. Zweiter Kilometer 4:04. Verdammt, das kann ich sicher nicht durchhalten... Am dritten Kilometer hab ich mich an zwei Läuferinnen rangeheftet, die mir ein scheinbar gutes Tempo liefen... wieder 3:59. Ok, jetzt fühlt es sich schon langsam doch irgendwie etwas besser an. Vielleicht sogar machbar.
Am 4. Kilometer wurde unser kleines Grüppchen von einem anderen Läufer überholt, an den ich mich nun ranhängte. Natürlich waren rundherum noch viele andere Läufer, aber ich hatte nun meinen Pacer gefunden und an dem wollte ich drann bleiben.
Der 4. Kilometer etwas schneller in 3:53, obwohl mir das Tempo eigentlich sehr gleichmäßig vorkam.
Die Strecke selbst war sehr gut zu laufen, kaum Höhenunterschiede und obwohl es noch immer schneite, war es eigentlich nirgends rutschig. Umso mehr erschreckte mich dann die 5 Kilometer Durchlaufzeit von 20:21. Der 5. Kilometer also in 4:24. Die Schilder konnten somit nicht wirklich richtig aufgestellt sein. Auf meine Bemerkung dazu sagte "mein" Pacer nur, einfach locker weiterlaufen. Ok, hilft jetzt eh nichts, entweder der 5er passte, dann konnte ich mich von einer 40er Zeit verabschieden, oder der 6er würde wieder deutlich kürzer sein dann wäre wieder alles möglich. Und genau so war es dann - km 6 in 3:40. Nur noch 2 Sekunden langsamer als 4er Tempo und nur noch 4 Kilometer zu laufen, das könnt ich packen, aber nun wurde es schön langsam echt hart an meinem Pacer drann zu bleiben. Ich hörte in meinen Körper rein und musste feststellen, dass eigentlich gar nichts weh tat, die Beine fühlten sich halbwegs gut an, nur der Puls und die Atmung waren schon ziemlich auf Anschlag und langsam wurde mir auch irgendwie schlecht. Ich wartete eigentlich nun schon die ganze Zeit auf den Einbruch. Doch auch Kilometer 7 klappte wieder sehr gut in 4:01. Der achte Kilometer war dann mit 4:08 wieder ein bisschen langsamer, obwohl ich mir nie ganz sicher war ob die Schilder nicht stimmen oder nun doch wirklich das Tempo absank. Irgendwie gings wohl auch meinem Pacer so, denn am vorletzten Kilometer zog er dann etwas das Tempo an, welches ich zuerst nicht ganz mitgehen konnte und es entstand eine kleine Lücke zwischen uns. Dieser Kilometer war dann mit 3:57 wirklich wieder etwas schneller und ich hatte für den allerletzten Kilometer noch genau 3:52 um die 40 Minuten zu knacken. Das sollte funktionieren. Ich gab einfach nochmal alles und konnte sogar wieder zu meinem Pacer aufschließen. Alle 100 Meter der Blick zur  Uhr und ich merkte, das wird verdammt knapp. Der Puls nun fast auf Anschlag, der Laufschritt nicht mehr wirklich koordiniert. Mein Pacer wird langsamer, oder ich schneller, ich ziehe an ihm vorbei, was auch nötig ist, er hat netto wohl ein paar Sekunden Vorsprung. Mit zerreißt es fast die Lunge und ich schaff es dann mit genau 39:54 ins Ziel und bleibe erst mal an einer Absperrung übergebäugt hängen. Ich glaube so verausgabt hab ich mich noch selten auf einem Zielsprint. Aber es hat sich gelohnt und wenige Momente später gehts mir auch schon wieder ziemlich gut. Ich lass mir die schöne Finishermedaille mit dem 25er zum Jubiläum umhängen und bedanke mich dann erstmal bei meinem "Pacer", der das Ding wirklich verdammt gleichmäßig durchgelaufen ist. Auch er hat mit 39:59 eine Punktlandung hingelegt.

Auch wenn ich die 40 Minuten sicher schon mal lockerer drauf hatte, hab ich sie jetzt eben zum ersten mal offiziell unterboten und das ist doch ein ziemlich tolles Gefühl. Ich kann mich nämlich noch gut an meinen allerersten Wettkampf im Jahr 2003 erinnern, als ich im Vorfeld noch dachte, 10 Kilometer sollten doch mit ein bisschen Training locker in unter 40 Minuten möglich sein.
50:51 hab ich damals gebraucht und war ebenfalls total am Ende. Fast 15 Jahre später hat es jetzt endlich geklappt :-)
Richtig freuen tut mich allerdings auch, dass ich wirlich zu keinem Zeitpunkt Probleme mit dem ITB hatte und auch muskulär lief es wirklich sehr gut. Das alles lässt auf ein gutes Laufjahr hoffen.

Mein Ergebnis:
10k in 39:54
Männer 68./457
AK35    8./33

Auch die Profis liefen sehr starke Zeiten mit jeweils Streckenrekord über 10k
Siegerzeit Männer: 29:32
Siegerzeit Frauen: 33:13



6 Kommentare:

  1. Hammer geil Andi!
    Herzlichen Glückwunsch!
    "Mal eben so" eine sub 40 rausgeballert.
    Gute Erholung und pass gut auf dein Knie auf, dann steht einer genialen Saison in den Berge nichts mehr im Wege.

    Viele Grüße aus Bad Reichenhall

    Steve

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    1. Danke Dir Steve!
      Naja, mal eben so, wars nicjt gerade, war zum Schluss schon verdammt hart, aber stimmt schon, gerechnet hab ich sicher nicht damit. Ich hoffe ich kann bald wieder an meine Form vor zwei Jahren aufschließen. Die km für die längeren Sachen fehlen mir zur Zeit aber noch komplett. Aber das wird auch wieder!
      Gruß nach BR
      Andi

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  2. Moin Andi,

    na das nenne ich eine Rückkehr auf die Laufbühne mit einem Paukenschlag, Glückwunsch!

    Und ich hoffe, das Auto wurde auch nicht abgeschleppt ;-)

    VGV

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    1. Hi Volker!
      Ja, das "Comeback" ist recht gut geglückt, danke ☺
      Obwohl ich natürlich noch einiges wieder aufzuholen habe. Aber mit dem derzeitigen Leistungsstand bin ich schon wieder sehr zufrieden.
      Und ja, das Auto war zum Glück auch noch da 😊
      Gruß Andi

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  3. Hallo Andi,

    Wahnsinn, da läuftst du gerade mal wieder und erarbeitest dir dann ein so tolle Bestzeit. Ganz herzlichen Glückwunsch!

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    1. Hallo Roni!
      Dankeschön!
      Aber eigentlich wars zwar meine offizielle Bestzeit, aber ich war eigentlich schon mal schneller. Aber für's "Comeback" war ich mehr als zufrieden damit. Mal schaun was dieses Jahr so alles möglich ist!
      Gruß Andi

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